Paul-Dohrmann-Schule

Kunstprojekt gefördert vom Landesprogramm „Kunst und Schule“

Durch das Landesprogramm „Kultur und Schule“, gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, findet in diesem Schuljahr 2016/17 ein Projekt an der Paul-Dohrmann-Schule in Dortmund Scharnhorst unter der Leitung von Katrin Wienand statt.

Jeden Montag finden sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus ganz verschieden Klassen  im Kunstraum der Schule ein und haben die Möglichkeit ganz individuell zu arbeiten. Katrin Wienand macht keinen Kunstunterricht im herkömmlichen Sinne, in dem sie Aufgaben vergibt, die dann ausgeführt werden sollen.

Ihr geht es vielmehr darum, herauszufinden, was die einzelnen Schüler und Schülerinnen für Interessen haben und wie diese gezielt gefördert werden können.

Das allerwichtigste ist, dass alle gerne an den Projekteinheiten teilnehmen, auch wenn ihnen eine Idee fehlt, oder sie gerade innerlich mit anderen Problemen beschäftigt sind. Wichtig ist, dass alle erst einmal da sind. Frau Wienand legt Wert darauf, dass die Teilnehmenden ihr mitteilen, wer fehlt und fragt nach, ob jemand weiß, warum der- oder diejenige fehlt. Das fördert den Zusammenhalt der Gruppe, denn obwohl nicht immer alle an dem gleichen Thema arbeiten ist das Gruppengefühl eine wichtige Basis für die gemeinsame  Zusammenarbeit.

Es ist nicht immer einfach kreativ zu sein und ein weißes Blatt zu füllen, deshalb wird  hier Zeit gegeben, denn es wird grundsätzlich ohne Druck gearbeitet. So kann es auch schon einmal vorkommen, dass ein Schüler oder eine Schülerin zwar dabei ist, aber nicht arbeitet. Er oder sie darf sich dann durch die anderen inspirieren lassen, oder diese inspirieren. Eine Idee kommt dann schon von alleine. Auch sind alle Arbeitsvorschläge von allen willkommen, denn  es handelt sich um eine Unterstützung für sie selbst. Deshalb ist es auch wichtig, dass es den Teilnehmenden erlaubt ist, ihre eigenen Arbeiten zu verwerfen, wenn sie diese nicht für gelungen halten. Das ist etwas, was nicht oft vorkommt, aber sein darf. Es gibt schließlich keine Noten und das schafft Freiheit. Hier wird nach dem Motto gearbeitet, dass man keine Fehler, sondern Erfahrungen machen kann.

Besonders positiv ist der Umgang der Schüler und Schülerinnen untereinander. Wenn sie sich über die Arbeiten anderer äußern, dann ist das in der Regel positiv, oder es gibt konstruktive Kritik, ohne verletzend zu sein.

Durch das vom Land bereit gestellte Fördergeld sind beispielsweise Materialien wie Leinwände, Acrylfarben, bunte Kartons, Jutebeutel und Stoffmalfarben angeschafft worden. Somit haben alle eine breite Palette von Möglichkeiten – durch vielseitiges Material wird schließlich die Neugierde auf das Ausprobieren geweckt. Das individuelle Arbeiten fördert die Kreativität aller, sagt Frau Wienand, denn während Ernesta Bilder von  Robert Rauschenberg rastervergrößert, malt Samantha ihre über Jahre einstudierten Mangafiguren auf Jutetaschen und Maurice arbeitet mit sehr reduzierter Farbpalette an Farbfeldmalereien auf Leinwand und wer sich nicht traut frei Hand Motive auf den Malgrund zu bringen, bekommt Hilfe von Frau Wienand. Dann funktioniert sie wie ein Seismograph und nimmt dem oder derjenigen das freie Zeichnen ab. Wichtiger als selbst zu zeichnen (was wirklich zu schwierig für viele der Teilnehmenden ist) ist, dass sie ihre Ideen umsetzen, sich ausdrücken und sich zu helfen wissen, weshalb auch Internetrecherche erlaubt und erwünscht ist.

Ganz nebenbei wird selbstverständlich immer auch über die entstandenen Arbeiten gesprochen, über Farbwirkungen, Kompositionen und Gefühle, die bei der Betrachtung von Arbeiten ausgelöst werden. Obgleich bisher schon eine Menge sehr unterschiedlicher Arbeiten entstanden sind, spielt die Masse der Arbeiten keine Rolle, vielmehr die Erfahrung der Schüler und Schülerinnen, trotz aller Unsicherheiten in der Lage zu sein Dinge zu gestalten und diese zu schätzen zu wissen.

(Katrin Wienand)

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...